Markenbildung für Handwerksbetriebe

Die Bildung einer Marke hat viele Vorteile für Handwerksbetriebe. Hier erfahren Sie alles was Sie zum Thema Markenbildung wissen müssen.

Was ist eine Marke?

Markenbildung beschreibt die Etablierung einer Marke um Produkte und Dienstleistungen von der Konkurrenz abzusetzen. Hierbei soll die Marke mit bestimmten Bildern und Vorteilen in Verbindung gebracht werden. So wird Mercedes Benz mit Exklusivität und Zuverlässigkeit verbunden, Maggi hingegen mit schnellen und unkomplizierten Gerichten. Zu vielen bekannten Marken schreiben Personen bestimmte Eigenschaften zu. Dies ist kein Zufall, sondern wurde durch langjährige Marketing Aktivitäten bewusst aufgebaut und etabliert.

Mercedes-Benz-Logo             Maggi-logo

Warum sollte ich eine Marke aufbauen?

Es gibt viele Gründe warum Handwerker eine lokale Marke aufbauen sollten. Als Erstes binden Sie mit einer starken Markenbildung Ihre Bestandskunden stärken an Ihr Unternehmen. So würden Sie bei bestimmten Dingen auch eher ein Markenprodukt, welches Sie kennen, bevorzugen und den Kauf einer No-Name Firma nur nach größerer Recherche und Überlegungen tätigen. Gleichzeitig wird Ihre Position bei Google bei einer aktiven Strategie zur Markenbildung verbessert, was Ihrem Handwerksbetrieb zusätzliche natürliche Webseiten Besucher bringt. Besonders heutzutage findet ein wesentlicher Teil der Bildung einer Marke online statt.

Ein weiterer Vorteil der Markenbildung ist, dass Menschen Marken mit höherer Qualität verbinden. Dies vereinfacht nicht nur Ihre Kundengespräche, sondern auch Preisverhandlungen. Somit können Sie einfacher einen höheren Preis und auch Margen durchsetzen. Auch um neue Mitarbeiter und Auszubildende zu finden ist Markenbildung ein effizientes Hilfsmittel. Potenzielle Mitarbeiter wollen sich natürlich bei den „besten“ Handwerksbetrieben in Ihrer Region bewerben. Sobald Ihr Betrieb auch als Marke wahrgenommen wird, werden Bewerberzahlen merklich steigen. Insgesamt bringt der Aufbau einer Marke viele Vorteile, die jedoch nicht sofort, sondern eher langfristig bemerkbar werden.

Welche Elemente machen eine Marke aus?

Name

Ihr Firmenname sollte leicht zu merken sein, was bedeutet, dass Sie einen schwierigen Familiennamen besser herauslassen sollten. Auch zu kreative Fantasie Namen sollten eher nicht verwendet werden. Halten Sie es lieber klar und deutlich.

Gleichzeitig sollte Ihr Firmenname aussagekräftig sein und Interessenten direkt klarmachen, um was es sich handelt und welche Dienstleistungen angeboten werden.

Der Name Ihrer Firma sollte attraktiv klingen und mit positiven Assoziationen verbunden sein. So hat man zum Beispiel bei „Autohaus Teuer“ oder „Dachdecker Loch“ direkt Erwartungen an das Unternehmen, in diesem Fall keine guten.

Ihr Betriebsname sollte außerdem auf Ihre angebotenen Dienstleistungen anwendbar sein. Bietet Ihr Handwerksbetrieb auch Heizungsanlagen an, sollten die Firma nicht „Designer Bad GmbH“ heißen. Planen Sie auch Kundschaft in der Schweiz oder Österreich anzusprechen? So sollten Sie die lokalen Begriffe und Gepflogenheiten berücksichtigen. Google Sie mal warum Mitsubishi das Modell Pajero in Spanien umbenennen musste.

Logo

Wählen Sie ein Logo aus, welches einen hohen Wiedererkennungswert hat und bereits eine Aussage zu Ihren Leistungen oder Ihren Vorzügen trifft. Das Firmenlogo sollte grafisch ansprechend sein und einen modernen, aktuellen Eindruck machen. (Logo vor 20 Jahren / heute) Gleichzeitig sollte Ihr Unternehmenslogo auf all Ihre angebotenen Dienstleistungen auch anzuwenden sein. Beispielsweise ist ein Logo mit einem Duschkopf für einen SHK Betrieb, welcher auch Heizungserneuerungen anbietet nur bedingt geeignet.

Die Wahl der Firmenfarben Ihres Handwerksbetriebes sollten genauso gut überlegt sein, wie der Firmenname an sich. Bestimmte Farben haben psychologische Wirkungen auf den Betrachter, daher dies unbedingt berücksichtigen.

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Slogan

Um Ihren Interessenten und Kunden direkt einen Hinweis zu geben, wie man Ihre Marke einordnen sollte, eignet sich besonders gut Ihr Slogan bzw. Motto. Hier können Sie auf Ihre Stärken und Besonderheiten hinweisen, wie Beispielsweise Ihre Historie oder dass Ihr Betrieb alle Leistungen aus einer Hand anbietet. Ein Slogan sollte natürlich für Ihre Zielgruppe leicht zu merken, verständlich und aussagekräftig sein. Somit sollten Sie sich auch bei Ihrem Motto auf wenige Worte beschränken.

bmw   mcdonalds      kitkat      nike

Mitarbeiter

Einer der wichtigsten Elemente der Markenbildung für Dienstleistungsunternehmen, wie regionale Handwerksbetriebe, sind die eigenen Mitarbeiter. Dies fängt bei einer einheitlichen Kleidung an und endet bei professionellem Auftreten gegenüber der Kundschaft. Ihre Mitarbeiter sollten die Werte und Besonderheiten Ihrer Marke vorleben und so im Kundenkontakt ein positives Kundenerlebnis schaffen. Steht Ihr Handwerksbetrieb für besonders hohen Kundenservice, sollten Sie stets für Ihre Kunden erreichbar sein und schnelle Reaktionszeiten haben.

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Geschichte & Werte (Ziele)

Was sind Ihre Werte im Unternehmen? Wo liegen Ihre Stärken und was hebt Sie von der lokalen Konkurrenz ab? Wenn Sie diese Fragen klar beantworten können haben Sie einen großen Schritt zur Stärkung oder Bildung Ihrer Marke geschafft. Diese Punkte sollten sich sowohl im Slogan und eventuell sogar im Firmennamen wiederfinden. Gerade im Handwerk können Sie ein lang bestehendes Familienunternehmen oder ein Betrieb mit vielen Mitarbeitern gut vermarkten. Aber auch jüngere Unternehmen können geschickt Ihre Besonderheiten in den Vordergrund stellen. So positioniert sich der Dienstleister Thermondo, welcher nicht besonders lange am Markt ist, für schnellen und einfachen Heizungswechsel.

Wie beurteilt der Kunde eine Marke im Dienstleistungssektor?

Ein großer Unterschied von Dienstleistungen zu Produkten ist, dass Dienstleistungen vom Kunden oft schwieriger bewertet werden können. Denken Sie an Ihre letzte Autoreparatur,  sofern Sie kein Fachmann sind, können Sie die Qualität der Arbeiten kaum einschätzen. Sie können lediglich das Endergebnis der Reparatur bewerten, fährt das Auto wieder, wie es soll oder nicht. Somit spielt die Erfahrung des Kunden eine große Rolle ob Sie das mit Ihrer Marke verbundene versprechen auch einhalten können oder nicht. Zusammengefasst besteht die Bewertung also aus drei Faktoren: der verstandenen Markenbotschaft, die wahrgenommene Qualität der Dienstleistung und externe Einflüsse wie Mund zu Mund Propaganda.

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Wie baue ich eine Marke auf?

Die Bildung einer Marke im Handwerk kann man in vier grobe Schritte unterteilen: Analysieren, Identifizieren, Umsetzen, Kontrollieren und verbessern.

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1. Analysieren:

Unternehmen

Sie sollten sich die Werte Ihres Unternehmens aber auch die Historie anschauen. Hieraus lassen sich bereits einige Stärken und Besonderheiten ableiten, die Sie von anderen Betrieben unterscheiden.

Zielgruppe

Wer genau ist Ihre Zielgruppe ? Arbeiten Sie eher für Privathaushalte oder große Industrieanlagen? Für welche Kundengruppen möchten Sie bevorzugt arbeiten? Hieraus entstehen weitere Punkte, die es zu berücksichtigen gilt. So unterscheidet sich die Webseite eines Handwerksunternehmens, dass hauptsächlich Großprojekte durchführt stark von einem Betrieb, der Privatkunden als Zielgruppe hat.

Wettbewerb

Wer ist Ihr lokaler Wettbewerb? Welche Werte und Stärken vermittelt Ihre Konkurrenz? Wie können Sie sich als Handwerksbetrieb absetzen? Diese Fragen helfen Ihnen Ihren Betrieb besser gegen den lokalen Wettbewerb zu positionieren.

Dienstleitungen

Bieten Sie besondere Dienstleistungen an, die sonst nur wenige oder kein anderer Konkurrent in Ihrer Region bieten kann? Sind in Ihren Leistungen besondere Zusatzarbeiten, wie zum Beispiel der erste Wartungstermin, inklusive? Bieten Sie Garantien oder Gewährleistungen, die über den Standard hinaus gehen?

Markt

Ist die Zielgruppe für Ihre Marke vorhanden und empfänglich? Sollten Sie sich beispielsweise auf das Luxussegment fokussieren wollen, muss in Ihrer Region genug Einkommensstärke vorhanden sein. Ein Handwerksbetrieb, der sich auf erneuerbare Energien ausrichtet, sollte prüfen ob dies in der entsprechenden Region auch angenommen wird.

2. Identifizieren:

Welches Image oder welche Persönlichkeit passt zu Ihrem Handwerksbetrieb aufgrund der vorher angelegten Analyse? Sind Ihnen erneuerbare Energien besonders wichtig oder haben Sie einen Fokus auf Luxussanierungen? Betrachten Sie Ihre Position im Markt in Bezug zu Ihrer Konkurrenz. Sind Sie im Vergleich zum Wettbewerb eher teurer oder günstiger? Aus allen diesen Erkenntnissen können Sie dann Ihre USPs ableiten, also wie Sie sich von abheben und warum ein Interessent mit Ihrem Betrieb arbeiten sollte.

3. Umsetzen

Da Sie im vorherigen Schritt eine passende Marktpositionierung sowie Alleinstellungsmerkmale (USPs) herausarbeiten konnten, sollten Sie nun die oben genannten Marken Elemente wie Logo, Slogan etc. dementsprechend anpassen oder aufbauen. Hierfür gibt es kein generelles Rezept, jedoch könnte  beispielsweise ein Maler, der eher das höhere Preissegment ansprechen möchte ein Schwarzes Logo auf weißem Hintergrund sowie einen entsprechenden Slogan wie „Exklusives Wohnen“ nutzen.

4. Kontrollieren & optimieren

Zuletzt sollten Sie die Effekte und Ergebnisse Ihres Markenaufbaus auf Werte wie regionale Bekanntheit oder die Wahrnehmung Ihres Handwerksbetriebes prüfen. Dies funktioniert beispielsweise mithilfe von Umfragen, bei denen Ihr Bekanntheitsgrad ermittelt wird. Zusätzlich kann hier überprüft werden, wie Ihr Unternehmen von Ihrer Zielgruppe wahrgenommen wird. Alternativ können Sie Umfragen auch schon während der Analysephase nutzen um herauszufinden, welche Werte mit Ihrem Betrieb zu diesem Zeitpunkt assoziiert werden. Der Aufbau einer Marke ist eine langfristige Angelegenheit, welche sich aber auf Dauer für Ihren Handwerksbetrieb rechnet. Viele Vorteile ergeben sich aus einem Markenaufbau, welche wir gerne persönlich mit Ihnen erläutern.